Samstag, 16. Mai 2009

Die Sackgasse im World Wide Web

Das Betreiben der Bundesregierung, unter maßgeblicher Federführung von Ursula von der Leyen, Internetseiten mit kinderpronografischem Inhalt zu sperren… Keine Sorge, ich fahre an dieser Stelle nicht fort. Mittlerweile wurde es, so glaube ich, oft genug diskutiert. Lang wie breit. Aber, auch das glaube ich, diese Diskussion hat mittlerweile ein Stadium erreicht, in dem keine Einigung mehr erreicht werden kann. Keine der beteiligten Parteien wird sich mehr von ihrem Standpunkt weg bewegen; sei es aus der pragmatischen Überlegung heraus sich nicht als Wendehals disqualifizieren zu wollen; sei es aus purem Starrsinn oder sei es, weil die immer wieder wiederholten Worte mittlerweile die Metamorphose von der Überzeugung zum Dogma durchlaufen haben und als solches nun fest verankert sind in den Köpfen derer, die sie formuliert und der interessierten Öffentlichkeit zum Fraß vorgeworfen haben.
Um es mit den Worten von Volker Pispers und, wie es eben jenem Kabarettisten gebührt, etwas überspitzt zu formulieren: Wenn man weiß, wer der Böse ist, hat der Tag Struktur.

Meine Meinung ist in diesem Zusammenhang nicht wichtig*. Wichtig erscheint mir vielmehr der Aufruf an alle Beteiligten an diesem so überaus wichtigen Entscheidungsprozess, die Form, die Fassung und auch den Ton zu wahren. Dieses Thema ist einfach zu wichtig und zu diffizil, um sich in Polemik zu versteigen. Und das gilt für beide Seiten der dick durch die Republik gemalten schwarzen Linie, die die Befürworter der Gesetzesvorlage zur Bekämpfung von Kinderpornografie in kommunikationsnetzwerken von deren Gegnern trennt. Macht Euch, liebe Kämpfer für eine bessere Welt, bitte bewusst, dass Ihr das Ziel, die Begrenzung der Verbreitung von Kinderpornografie, allesamt als verfolgenswert haltet.
Arbeitet, Herrgott nochmal, zusammen! Und nicht gegeneinander! Zielführend! Bitte!



*Um sie dennoch in so kurzer wie prägnanter Form zu präsentieren: ich habe die Petition mitgezeichnet.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

"Der Klügere gibt nach. Dies ist eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummen!" - Marie von Ebner-Eschenbach

Genauso funktioniert's in der Politik: Der "Klügere", also der mit ein Bisserl Verstand, benimmt sich und maht zu angepassten Umgangsformen während die Radikalen - die Dummen - brav weiterschreien und damit die ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen :-(