Donnerstag, 12. August 2010

Diskriminierung in vielfältiger Form

Diesmal ist es der Online-Ableger der Süddeutschen, die mich zu einem Beitrag hinreißt, der nur deswegen nicht schneller zustande gekommen ist, weil ich mich vom Kopfschütteltrauma erholen musste.

Dort heißt es nämlich, dass der Bund überlegt, Chipkarten für Kinder von Hartz-IV-unterstützten Eltern einzuführen, auf denen ein Guthaben gespeichert wird, das ihnen (also den Kindern) die Teilnahme am kinder-kulturellen Leben (beispielsweise dem Zoo) ermöglicht. Das klingt für mich nach einer guten Sache. Immerhin wird auf diese Weise der Ausgrenzung eben jener Kinder aus der Lebenswirklichkeit vieler (besser situierter) Gleichaltriger vorgebeugt.

Aber, man halte sich fest, der Hauptgeschäftsführer des paritätischen Wohlfahrtsverbandes sieht das irgendwie ganz anders. Für ihn ist die Ausgabe der Karte an Kinder von Hartz-IV-Empfängern eine (Zitat) "Diskriminierung und Stigmatisierung".
Bitte erkläre mir das mal einer: Wenn diese Kinder nicht in den Zoo gehen können, ist das eine Stigmatisierung. Wenn sie es dann können aber auch?

Sorry, ich versteh's nicht.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Nun, dann lass mich mal erklären:

Eine Kindergartengruppe/Schulklasse geht in den Zoo. Der kleine Heinz zahlt an der Kasse im Gegensatz zu den anderen nicht 3 Euro in Bar, sondern mit der HartzIV-Karte.
Und jetzt rate mal, was die anderen Kinder machen...

Anderes Beispiel, vor ein paar Jahren in Deutschland: Der Staat erklärt, dass eine bestimmte Personengruppe nur dann am öffentlichen Leben teilhaben darf, wenn sie einen gelben Stern trägt.
Wie wäre es in dem Fall mit dem Argument:

"Bitte erkläre mir das mal einer: Wenn diese Menschen nicht am öffentlichen Leben teilhaben dürfen, ist das eine Stigmatisierung. Wenn sie es dann können aber auch? Sorry, ich versteh's nicht."

Sorry, ich auch nicht...